Grundausstattung eines Werkzeugkastens
Welche Werkzeuge gehören unbedingt in einen Werkzeugkasten bzw. in eine Werkzeugkiste und was ist „nice-to-have“?
Was gehört in einen Werkzeugkasten?
Es ist Zeit, die erste eigene Wohnung zu beziehen oder die Leidenschaft fürs Schrauben wurde entfacht. Es gibt viele verschiedene Gründe, um sich mit dem Inhalt eines Werkzeugkastens zu beschäftigen. Spätestens beim Schlendern durch den Baumarkt taucht dann die Frage auf, was alles für die Grundausstattung eines Werkzeugkastens bzw. einer Werkzeugkiste benötigt wird. Mit diesem Ratgeber möchten wir Dir einen kleinen Überblick über die „must-haves“ sowie die „nice-to-haves“ von Werkzeugen geben, welche das Leben im Haushalt erleichtern. Solltest Du noch einen Geheimtipp haben oder ein Werkzeug, auf welches Du unter keinen Umständen in Deiner Kiste verzichten kannst, lass es uns bitte mit einem Kommentar wissen.
Diese Werkzeuge sollten auf keinen Fall fehlen:
1. Werkzeugkasten / Werkzeugkiste
Bei einem Werkzeugkasten bzw. einer Werkzeugkiste ist es meist so, dass man sich diesen zu Beginn zwar passend kauft, aber bereits nach ein paar Jahren aus allen Nähten platzt. Daher sollte ganz nach dem Motto „haben ist besser als brauchen“ gekauft werden, früher oder später wird der Platz benötigt.
Der Werkzeugkasten sollte neben einem robusten Griff auch einen Sortimentskasten haben, welcher im Deckel eingearbeitet ist – dieser ist perfekt für Kleinteile wie Schrauben, Schrumpfschläuche, Stifte, einzelne Bits, einem Feuerzeug usw.. Ein separates Teil zum Herausnehmen, für Zangen, Schraubenzieher, den Meterstab oder einzelne Schraubenschlüssel, ist ebenfalls von Vorteil. Im unteren Bereich sollte genug Platz für das große Werkzeug wie ein Hammer, ein Schraubenschlüssel- und Inbusschlüsselset oder eine Stablampe sein.
2. Zangen
Nägel aus der Wand ziehen, ein Draht trennen, den Perlator am Waschbecken demontieren oder einfach etwas greifen und festhalten. Zangen gehören zusammen mit Schraubenzieher und einem Hammer zur absoluten Grundausstattung eines jeden Werkzeugkasten. Diese werden meist nur einmal im Leben gekauft, daher lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben. Zu Beginn reichen oftmals ein Seitenschneider, eine Kombinationszange sowie eine Wasserpumpenzange, welche es von namenhaften Herstellern, wie z. B. Knipex oder Hazet, oftmals im Set zu kaufen gibt.
Ausführliche Infos über Zangen findest Du hier.
3. Schraubenzieher
Schraubenzieher, welche fachspr. Schraubendreher genannt werden, sind beim Heimwerken nicht wegzudenken. So unterschiedlich die Einsatzgebiete von Schraubenzieher sind, so verschieden sind auch deren Kopfprofile bzw. Spitzen. Bei alltäglichen Arbeiten, wie z. B. Möbel aufbauen, Türschlösser erneuern oder das Einstellen von Schranktüren, begegnen uns zum Glück meist Schlitz-Schrauben sowie Kreuzschlitz-Schrauben, daher ist ein Set mit ca. 5 gemischten Schraubenziehern für den Beginn eine gute Basis. Sollte allerdings viel an Autos, Maschinen oder Elektronik geschraubt werden, sind oftmals Torx-Schraubenzieher gefragt.
4. Schlosserhammer
Ein Hammer in Form eines Schlosserhammers sollte ebenfalls in keinem Haushalt fehlen oder wie sollen sonst die Bilder an die Wand genagelt werden bzw. das Möbelstück montiert, wenn eine Ecke mal wieder nicht möchte? Für einen Schlosserhammer als Allrounder empfiehlt sich ein Gewicht zwischen 300g – 500g.
Hier findest Du noch weiteres Wissenswertes über den Hammer.
5. Meterstab bzw. Maßband
Selbstverständlich muss auch ein Meterstab und / oder Maßband einen festen Platz in der Werkzeugkiste haben. Was es von den beiden sein darf, ist allerdings Geschmackssache. Die einen arbeiten lieber mit einem Meterstab bzw. Zollstock und andere mit einem Maßband.
Du findest hier ein paar gute Tricks rund um das Thema Maßband und wenn Du herausfinden möchtest, wie man mit einem Meterstab Winkel messen kann, gibt es hier eine Anleitung.
6. Wasserwaage
Ein Regal an der Wand montieren oder schauen, ob das Bild ordentlich hängt? Nichts leichter als das. Eine kleine Wasserwaage mit 30 – 40 cm sollte immer mit dabei sein.
7. Inbusschlüssel bzw. Innensechskant
Vermutlich hatte ein großes schwedisches Möbelhaus auf dieses Werkzeug mehr Einfluss als es sonst jemals jemand geschafft hätte. Der Inbusschlüssel ist in der Möbelmontage allgegenwärtig. Aber nicht nur dort findet der sechseckige Schraubenschlüssel seine Anwendung, daher ist ein entsprechendes Set keine schlechte Investition für die erste eigene Werkzeugausstattung.
8. Rollgabelschlüssel bzw. Engländer
Wenn nur gelegentlich mit Sechskantschrauben gearbeitet wird, lohnt sich meist ein kompletter Schraubenschlüsselsatz nicht. Da bietet sich ein Rollgabelschlüssel, welcher auch als Engländer bezeichnet wird, an. Mithilfe der Rändelschraube lässt sich jede beliebige Schlüsselweite einstellen.
9. Cuttermesser
Egal ob das Cuttermesser als Cutter, Kartonmesser, Ritzmesser oder Teppichmesser bezeichnet wird, ein Handwerker kann nie genug davon haben. Ob ein Cuttermesser klassisch mit einer Abbrechklinge oder mit Trapezklinge seinen Weg in die Werkzeugkiste findet, ist allerdings die Qual der Wahl.
10. Kleiner Schraubenzieher
Ob für kleine Schrauben, zum Lösen von Steckern oder um etwas zu „popeln“. Diese kleinen Schraubenzieher, welche es oftmals am Schießstand auf dem Jahrmarkt zu gewinnen gibt, sind ein unglaublich guter Helfer und sollten in keiner Werkzeugkiste fehlen.
11. Klebeband
Eine Schablone festkleben oder etwas zum Lackieren abkleben. Ein Klebeband findet immer wieder eine passende Anwendung. Ob das Klebeband als Isolierklebeband, Kreppklebeband oder das Duct Tape (Panzertape, Gaffa Tape) angeschafft wird, ist abhängig vom Anwendungsgebiet.
12. Persönliche Schutzausrüstung – PSA
Was haben eine Schutzbrille, ein Gehörschutz und Handschuhe gemeinsam? Sie werden meist vernachlässigt. Dabei sind sie für den Schutz unserer Gesundheit das Wichtigste. Auch wenn diese drei Dinge nur ein kleiner Teil der persönlichen Schutzausrüstung sind, sollten sie auf jeden Fall einen festen Platz im Werkzeugkasten haben und zum Einsatz kommen.
13. Pflaster
Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Man schneidet sich, man piekst sich und gelegentlich blutet es auch beim Heimwerken. Daher ist es ratsam, immer einige Pflaster für die schnelle Erste Hilfe in der Werkzeugkiste zu haben. Damit sie nicht verschmutzen, ist eine kleine Tüte mit Druckverschluss ideal.
14. Stift
Schnell ein Maß notieren oder eine Markierung setzen – ein Stift darf niemals weit vom Arbeitsplatz entfernt sein. Je nach Aufgabengebiet eigenen sich Bleistifte oder dünne Permanentmarker.
15. Schere
Natürlich kann man auch die Küchenschere verwenden. Aber hygienischer ist eine eigene Schere für die Werkzeugkiste allemal, besonders wenn es schmutziger bei der Arbeit zugeht.
16. Nadel
Ob die Spitze eines Flüssigklebers eingetrocknet ist oder ein kleiner Holzsplitter im Finger steckt, eine Nadel kann in beiden Fällen helfen und viel Platz nimmt sie auch nicht weg. Besonders Stecknadeln lassen sich durch ihren Kugelkopf etwas kräftiger handhaben.
17. Putzlappen bzw. Putztuch
Mit öligen Griffen lässt es sich meist nicht gut arbeiten und die Gefahr des Abrutschens ist enorm, daher möchte auch Werkzeug gereinigt und gepflegt werden. Ein Putzlappen schafft schnell Abhilfe und nimmt nicht viel Platz weg.
Diese Werkzeuge sind eine gute Ergänzung:
1. Schraubenschlüssel
Sobald man etwas mehr mit Sechskantschrauben zu tun hat, ist die Investition in einen ordentlichen Schraubenschlüsselsatz, statt in einen Engländer, auf alle Fälle eine Überlegung wert. Ein Satz Maul-Ringschlüssel mit einer Schlüsselweite von 6-22 mm deckt 95% aller gängigen Arbeiten mit Sechskantschrauben ab.
2. Abisolierzange
Eine Abisolierzange für Kabel ist vermutlich das beste Beispiel eines „nice-to-have“-Werkzeugs für jeden Heimwerker. Meist sehr selten benötigt, aber wenn man sie braucht, ist es immer eine Freude, das Kabel ordentlich mit einer passenden Zange abzuisolieren, anstatt es „irgendwie“ zu machen.
3. Phasenprüfer als Schraubenzieher
Für jeden, der leichtere Stromarbeiten sicher und selbstständig durchführt, ist ein Phasenprüfer in Form eines Schraubenziehers eine Bereicherung.
4. Magnetstab
Der Magnetstab ist ein Werkzeug, welches mir schon unzählige Male aus der Patsche geholfen hat. Ein unachtsamer Moment und die Schraube fällt in den engen Motorraum herunter. Kein Problem für den Magnetstab, denn dieser angelt sie wieder heraus.
5. Schraubzwingen
Etwas zum Sägen einspannen oder Holzstücke unter Druck miteinander verkleben. Das Einsatzgebiet von Schraubzwingen ist meist größer als erwartet, daher hat man selten genug davon – vor allem, wenn viel mit Holz gearbeitet wird.
6. Lampe
Gutes Licht ist beim Arbeiten unabdingbar – sei es unter der Spüle, im Motorraum oder beim Lampenanschließen in der neuen Wohnung. Daher sollte in jedem Werkzeugkasten eine Lampe zum Ausleuchten des Arbeitsplatzes vorhanden sein. Ob diese in Form einer Stablampe mit oder ohne Kabel, Taschenlampe oder sogar einer Stirnlampe ist, bleibt dabei den persönlichen Vorlieben überlassen.
7. Schleifpapier
Hier ein Grat, da eine ausgefranste Sägekante… Nichts, was Schleifpapier nicht lösen könnte. Ein paar Blätter mit unterschiedlichen Körnungen (je kleiner die Zahl, desto gröber ist das Schleifpapier) sollten in jeder Werkzeugkiste sein.
8. Kabelbinder
Eine Allzweckwaffe, welche ebenfalls idealerweise in einem Werkzeugkasten dabei sein sollte. Mit Kabelbindern lassen sich nicht nur Kabel fixieren, sondern sie sind auch ein praktischer Helfer im Garten, auf dem Bau oder beim Schrauben am Auto.
9. WD-40
Egal ob Reinigen, Schmieren oder Lösen von festsitzenden Schrauben – WD-40 ist ein kleiner Allrounder und wohl allseits bekannt. Daher ist es immer gut, eine kleine Dose in der Werkzeugkiste parat zu haben.