Alles wichtige über Zangen
Erfahre alles über die Funktionen und Anwendungsgebiete einer Zange, welche verschiedenen Zangen es gibt und was Du beim Kauf unbedingt beachten solltest.
Einführung
Zangen sind Teil einer jeden Grundausstattung von Werkzeugkisten und dürfen in keinem Haushalt fehlen. Dabei werden die Zangen in vier unterschiedliche Anwendungsgebiete unterteilt:
- Greifzangen und Haltezangen (z. B. Flachzange, Wasserpumpenzange, Gripzange)
- Schneidzangen und Trennzangen (z. B. Seitenschneider, Abisolierzange, Bolzenschneider)
- Kombinationszangen, ugs. Kombizange
- Zangen zum Verformen und Umformen (z. B. Lochzange)
Funktionsweise von Zangen
So unterschiedlich die Zangen (Gelenkzangen) auch sind, so funktionieren dennoch alle nach dem Hebelprinzip. Durch das Gelenk (fachsprachlich Gewerbe), welches zwischen den Griffen und dem Zangenkopf liegt, ergeben sich zwei zweiseitige Hebel. Dabei ermöglicht das Hebelprinzip, dass nur durch die Handkraft an den Griffen am Zangenkopf eine große Kraft erzeugt werden kann.
Das bedeutet also, je länger die Griffe sind und je näher das einzuklemmende Teil im Zangenkopf in Gelenkrichtung ist, desto höher ist die Kraft, welche auf das Werkstück bzw. Bauteil wirkt.
Beispiel: Wenn Du versuchst, die Überwurfmutter am Siphon unter dem Waschbecken mit der Hand zu lösen (dieses geriffelte Ding von dem Rohr in U-Form, auf welchem sich immer der Staub sammelt 😉 ), wirst Du vermutlich scheitern. Je größer die Rohrzange allerdings ist, desto leichter geht es.
Wichtig: Ein Werkzeug ist nur für eine bestimmte Kraft ausgelegt und falls diese überschritten wird, z. B. mit zusätzlichen Hilfsmitteln, kann dieses nicht nur beschädigt werden, sondern auch zu Verletzungen führen.
Kaufberatung für Zangen
Im Allgemeinem gilt bei Zangen, wie bei fast jedem qualitativ hochwertigen Handwerkzeug, dass ein normaler Verbraucher sich dieses Werkzeug nur einmal im Leben kauft – vorausgesetzt die Pflege wird beachtet.
Dabei sollte besonders auf die Verarbeitung geachtet werden, z. B., dass es keine scharfen Kanten gibt, an welchen man sich verletzen könnte, die Zangenbacken beim Schließen exakt übereinander liegen und ineinandergreifen oder die Zange kein seitliches Spiel hat. Ebenfalls ist es wichtig, dass das Gelenk gleichmäßig gleitet und die Zangengriffe ergonomisch in der Hand liegen, da es ansonsten Schmerzen oder sogar Blasen an den Händen geben kann.
Außerdem solltest Du darauf achten, dass die Griffe fest am Zangenkörper verklebt sind und auch eine Herstellerkennzeichnung vorhanden ist.
Beim Material lassen sich leider keine genauen Angaben machen, da jede Zange typenbedingt anderen Anforderungen ausgesetzt ist und sich dadurch die Materialien unterscheiden können.
Im Bereich der Elektronik ist es unbedingt erforderlich, dass die Zangen speziell dafür geeignet und zugelassen sind – dies erkennst Du an der VDE-Kennzeichnung bzw. ESD-Kennzeichnung (Achtung, unterschiedliche Kennzeichnungen für unterschiedliche Einsatzzwecke).
Da Du mit einer Kombizange, einem Seitenschneider sowie einer Wasserpumpenzange vermutlich 95% der anfallenden Arbeiten im Haushalt ohne Probleme abdecken kannst, würde ich es am Anfang auch bei diesen belassen und dafür lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben. Eine Erklärung zu den Zangen findest Du etwas weiter unten.
Checkliste für den Kauf
- Hersteller- sowie DIN-Kennzeichnung vorhanden?
- Keine scharfen Kanten?
- Ist der Hammerkopf sauber verarbeitet?
- Auge erkennbar?
- Alles fest miteinander verbunden?
- Keine Astlöcher im Hammerstiel vorhanden?
- Liegt er gut in der Hand?
- Keine Holzsplitter am Stiel?
Welche Zangengriffe gibt es?
Die Handhabung und daraus resultierend der Spaß beim Arbeiten mit einer Zange steht oder fällt mit den Griffen.
Zangengriffe aus Stahl (sog. unbeschichtete Griffe) können durch ihre schmalen und harten Griffe sehr unangenehm bei einer längeren oder kräftigeren Anwendung schmerzen oder sogar Blasen verursachen. Ebenfalls sind sie bei schwitzigen Händen relativ rutschig. Allerdings sind Metallgriffe platzsparender – was einem besonders bei schwer zugänglichen Stellen zu Gute kommt – und leicht zu reinigen. Auch sind sie gegen Hitzeeinwirkungen oder Chemikalien, wie z. B. Bremsflüssigkeit, resistenter.
Sobald Zangen mit kunststoffbeschichteten Griffen verwendet werden, wird die Handhabung deutlich komfortabler. Besonders die Mehrkomponentengriffe, welche aus Kunststoff und Gummi bestehen, liegen ergonomisch sehr gut in der Hand, sind extrem rutschhemmend sowie stoßabsorbierend. Dafür muss man für diese Zangen allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.
Anwendungsgebiete für Zangen
Greifzangen und Haltezangen
Dienen zum Greifen und Halten von Werkstücken. Um ein Abrutschen zu verhindern, ist die Oberfläche der Griffbacken meist mit einem Profil versehen.
Tipp: Falls die Oberfläche des zu haltenden Materials sehr empfindlich ist, solltest Du ein Tuch oder Holz dazwischen legen, sonst könnten z. B. Gewinde beschädigt werden.
Unter anderem gehört die Flachzange, Spitzzange, Kombizange, Wasserpumpenzange, Rohrzange, Sicherungsringzange und Gripzange zu den Greifzangen sowie Haltezangen.
Schneidzangen und Trennzangen
Schneidzangen und Trennzangen werden zum Trennen und Schneiden von Werkstoffen, z. B. einem Draht mit einem Seitenschneider oder einer Kette mit einem Bolzenschneider, verwendet.
Zu den Schneid- und Trennzangen gehören unter anderem der Seitenschneider, Bolzenschneider, Drahtschneider sowie die Kombizange, Lochzange und Abisolierzange.
Kombinationszangen (Kombizange)
Die Kombizange ist eine Multifunktionszange und vereint unterschiedliche Zangenarten in einer Zange. Sie verfügt über einen Zangenkopf, welcher nicht nur zum Greifen dient (Greifzangen bzw. Haltezangen), sondern ist mit ihren Schneidbacken auch zum Schneiden von Draht geeignet – wie ein Seitenschneider (Schneidzangen bzw. Trennzangen). Dabei hat der Zangenkopf meist eine flache (Flachzange) oder eine spitze (Spitzzange) Form.
Zangen zum Verformen und Umformen
Dienen zum Verändern des Zustandes des Materials, z. B. Biegen und Lochen.
Unter anderem gehören die Rundzange, Crimpzange und die Lochnietzange zu den Zangen zum Verformen und Umformen.
Welche Zangen gibt es?
Wie Dir sicher bereits aufgefallen ist, gibt es eine hohe Anzahl verschiedener Zangen. Um etwas Licht in diese Geschichte zu bringen, zeige ich Dir hier ein paar der gängigsten Typen und wofür Seitenschneider, Wasserpumpenzangen, Rohrzangen, Spitzzangen, Gripzangen & Co verwendet werden.