Vorhandene Bohrlöcher markieren und übernehmen
Bereits gebohrte Löcher können ganz einfach markiert und wiederverwendet werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch Dreck und Lärm.
Wie können Bohrlöcher wiederverwendet werden?
Bei der Montage von neuen Teppich-, Sockel- bzw. Fußleisten stand ich genau vor diesem Problem. Es gab bereits Unmengen an gebohrten Löchern in der Wand, doch die neuen Fußleisten hatte diese natürlich nicht. Die Motivation über 50 neue Löcher zu Bohren war selbstverständlich sehr gering, doch wie konnte ich die Bohrlöcher auf die Fußleiste übertragen und entsprechend markieren? Dazu wird nicht mehr benötigt als einige Wattestäbchen für die Ohren und etwas Nagellack in Deiner Lieblingsfarbe. 😉 Anstelle von Wattestäbchen kannst Du auch Zahnstocher, Streichhölzer, Schaschlikspieße oder Ähnliches verwenden.
Und so geht`s:
1. Wattestäbchen zerschneiden
Für das Markieren der Bohrlöcher benötigst Du lediglich den mittleren Teil des Wattestäbchens. Die Watteseiten können abgeschnitten und entsorgt werden. Der mittlere Teil wird weiterhin in drei gleichgroße Teile zerschnitten, so dass 3 kleine Stäbchen übrig sind.
2. Markierstäbchen setzen
Setze das kleine Stück des Wattestäbchens in den bereits gesetzten Dübel oder in das Bohrloch hinein. Achte darauf, dass das Ende lediglich ca. 2-3mm herausschaut. Da sich die Stäbchen manchmal nicht so leicht von allein einsetzen lassen, kann eine Spitzzange ein guter Helfer sein.
3. Nagellack auftragen
Auf alle herausstehenden Enden des Wattestäbchens wird nun ein kleiner Tupfer Nagellack aufgetragen.
Tipp: Solltest Du, wie ich, eher ein grobmotorischer Elefant im Porzellanladen sein, rate ich Dir auf jeden Fall den Boden mit einem Stück Pappe oder Zeitungspapier schützen. 😉
4. Bohrlöcher markieren
Nachdem der Nagellack aufgetragen wurde, ist es Zeit die Bohrlöcher zu markieren. Setze dafür das zu markierende Teil am Rand an und drücke es nach und nach gegen die Markierstäbchen – arbeite Dich beispielsweise von rechts nach links. Hierbei ist es enorm wichtig, dass der bereits markierte Teil nicht mehr verrutscht!
5. Markierstäbchen entfernen
Zuletzt wird das zu markierende Teil sowie die Markierstäbchen entfernt. Da der Nagellack noch nicht durchgetrocknet ist, solltest Du spätestens hier die bereits oben erwähnte Spitzzange verwenden – andernfalls gibt es farbige Finger. Da die Stäbchen mehrmals verwendet werden können, müssen diese natürlich nicht direkt in den Müll entsorgt werden.
5. Bohren – kleiner Tipp
Klar, dass zu bohrende Teil wurde auf der Rückseite markiert und muss nun von hinten nach vorne durchgebohrt werden. Gerade bei Holzteilen oder Teilen mit einer Beschichtung, wie Fußleisten, ist hier Vorsicht geboten. Wenn Du hier direkt mit einem großen Bohrer durchbohrst, ist die Gefahr eines Ausrisses an der Austrittsseite des Bohrers sehr hoch. Um diesen Ausriss zu vermeiden, ist es eine gute Idee, das Loch gefühlvoll mit einem sehr kleinen Bohrer (ca. 3mm) und einer schnellen Drehzahl vorzubohren und anschließend mit dem großen Bohrer von der Vorderseite das eigentliche Loch zu bohren.
Fazit / Zusammenfassung
Bereits gebohrte Löcher wiederzuverwenden spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch eine Menge Schmutz und Lärm. Auch wenn ich diesem Tipp zu Beginn etwas kritisch gegenüberstand, hat es mich sehr gefreut, dass es mir mit ein paar Nagellacktupfern und Wattestäbchen möglich war, jedes Loch passgenau wiederzuverwenden. Allerdings sollte das gefühlvolle Vorbohren mit einem kleinen Bohrer nicht vergessen werden.